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Polizeigottesdienst am 20.01.2021 rundet das Jubiläumsjahr der Polizeiseelsorge ab


Unter strengen Hygieneauflagen und mit nur sehr wenigen geladenen Ehrengästen fand am 20.01.2021 im Dom zu Unserer Lieben Frau in München - besser als Frauenkirche bekannt - der alljährliche Polizeigottesdienst statt. Der 20.01. ist der Gedenktag des heiligen Sebastian, dem Schutzpatron der Bayerischen Polizei. Das Besondere in diesem Jahr: mit dem 20.01.2021 endete das Jubiläumsjahr „100 Jahre Polizeiseelsorge Bayern“.


Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Herr Staatsminister Joachim Herrmann, LPP Prof. Dr. Schmidtbauer, hochrangige Vertreter der Bayerischen Polizeiverbände, sowie die Mitarbeiter der Polizeiseelsorge Bayern. Doch nach den ersten Worten der beeindruckenden Predigt des Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, war klar, dass die Hauptperson in diesem Gottesdienst nicht unter den Ehrengästen weilte.

Es ging nach seinen Worten um „eine Frau, eine starke Frau“, ohne diese die Polizeiseelsorge nicht denkbar gewesen wäre.

Die Rede war von Ellen Ammann, laut Kardinal Marx „eine der stärksten katholischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in Bayern“, und Gründerin der Polizeiseelsorge Bayern. Durch ihr Engagement war Bayern das erste Bundesland, das die Polizeiseelsorge eingeführt hat.

Ellen Ammann wurde im Juli 1870 in Schweden geboren und zog im Alter von 20 Jahren mit ihrem Ehemann von Stockholm nach München. Dort engagierte sie sich nicht nur für die Polizeiseelsorge, sondern gründete auch die erste katholische Bahnhofsmission und setzte sich für Frauenrechte und soziale Arbeit ein. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts wurde sie 1919 für die Bayerische Volkspartei als eine der ersten Frauen in den Bayerischen Landtag gewählt. Dabei erkannte sie von Anfang an die Gefahr der Erstarkung des Nationalsozialismus und hat laut Marx „im Hitlerputsch stärker gewirkt als viele Männer“. Zur Niederschlagung des Hitlerputsches trug Ellen Ammann wesentlich bei und bemühte sich fortan um eine Ausweisung Adolf Hitlers aus Bayern.

An diesem Punkt der bewegenden Lebensge-schichte von Ellen Ammann schloss der Kardinal die Brücke zur Gegenwart. Die Demokratie sei „keine gmahde Wiesn“ und „die Gefährdung der Demokratie von innen und von außen“ sei „immer da“. Die Polizei spiele eine außerordentliche Rolle zum Schutz vor der „Gefährdung der Rechtstaatlichkeit, der Würde des Menschen und der Freiheit des Menschen“.

Nach der Kommunion bedankte sich Landespolizeidekan Monsignore Andreas Simbeck bei Kardinal Marx für die Leitung des Gottesdienstes und kündigte Herrn Staatsminister Joachim Herrmann an, welcher in seiner anschließenden Rede auf die Predigt des Erzbischofs einging und sich bei den Polizeibeamtinnen und -beamten, sowie bei den Vertretern der Polizeiseelsorge für ihr Engagement bedankte.

Ein Ensemble des Polizeiorchesters Bayern sorgte von der Domempore aus für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes.

Text: POK Thalmaier, BP Präsidialbüro Bilder: PHK Peter Winkler und POMin Winklmann 14.BPH E/TEE




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